Neues Blockheizkraftwerk im Klärwerk liefert Strom und Wärme
Neues Blockheizkraftwerk im Klärwerk liefert Strom und Wärme
Die Stadtwerke Waiblingen haben die Anlagentechnik des Heizkraftwerkes in der Waiblinger Kläranlage um ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) erweitert. Das BHKW arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und erzeugt seit März dieses Jahres Wärme und Strom zugleich. Dies macht die Anlage sehr effizient, der Wirkungsgrad liegt bei 92 Prozent. Davon profitiert auch die Umwelt: circa 817 Tonnen des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) werden pro Jahr durch das neue Erdgas-BHKW im Klärwerk eingespart. Rund 3,4 Millionen Kilowattstunden (kWh) Wärme und knapp 2,7 Millionen kWh Strom werden erzeugt.
Flexible Anpassung auf neue Rahmenbedingungen
Die im Klärwerk erzeugte Wärme versorgt unter anderem das Rathaus, Landratsamt und Polizeipräsidium. Den Wegfall des Krankenhauses haben die Stadtwerke Waiblingen mit einer Anpassung der Anlagentechnik kompensiert, weniger thermische Leistung für eine bedarfsorientierte Wärmeerzeugung, gekoppelt mit umweltschonender Stromerzeugung als weiterer Schritt zur Energiewende. "Für eine optimale Wärmeversorgung müssen wir bei der Wärmeerzeugung auch den Bedarf und dessen Entwicklung im Auge behalten", erklärt Rolf Bartel, der bei den Stadtwerken die Wärme- und Energieerzeugung leitet. "Aufgrund unseres modularen Anlagenkonzepts in der Kläranlage konnten wir auf den Wegfall des Kreiskrankenhauses flexibel reagieren um Wärmeverluste zu vermeiden", so Bartel weiter. Das neue Erdgas-BHKW ersetzt einen älteren Spitzenlastkessel, welcher bivalent betrieben mit Erdgas und Heizöl einzig Wärme erzeugte.
Zusammenspiel verschiedener Anlagentechnik
Das 1983 in Betrieb genommene HKW Kläranlage ist das älteste Heizkraftwerk in Waiblingen und technisch breit aufgestellt. Die Anlagentechnik beinhaltet neben einer Wärmepumpe, die ihre Nutzwärme aus dem geklärten Abwasser bezieht, auch ein Klärgas-BHKW zur Erzeugung von Strom und Heizwärme. Der anfallende Klärschlamm erzeugt im Faulturm Klärgas, das zu einem erheblichen Teil aus thermisch verwertbarem Methan besteht und dem Klärgas-BHKW zugeführt wird. Des Weiteren existieren ein Klärgas-Kessel sowie noch zwei Spitzenlastkessel, die bivalent mit Erdgas und Heizöl befeuert werden können. Letzter Anlagenbaustein ist nun das neue Erdgas-BHKW.