Der Betriebsführungsvertrag ist in trockenen Tüchern

Der Betriebsführungsvertrag ist in trockenen Tüchern

Der Betriebsführungsvertrag für das Wasserwerk Schwaikheim mit den Stadtwerken Waiblingen ist in trockenen Tüchern. Vergangenen Donnerstag haben Bürgermeister Gerhard Häuser und Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schöller ihre Unterschrift unter die Vereinbarung gesetzt.

"Ganz wichtig ist zu wissen, dass die Gemeinde Eigentümerin des Wassernetzes bleibt", betont dabei Bürgermeister Gerhard Häuser. Sprich, auch die Gebührenhoheit liegt weiter bei Verwaltung und Gemeinderat. Wasser ist als Lebensmittel ein sensibles Thema, dies signalisiert auch Frank Schöller. Gleichzeitig trägt er zur Beruhigung bei. "Wir treten hier als kompetenter Dienstleister auf." „Und das mit viel Herzblut“, wie der Leiter Service Netze der Stadtwerke, Markus Rau, betont. Die Experten der Stadtwerke seien "in der Betriebsführung genauso engagiert wie im eigenen Netz", so Rau. Da Wassernetze über lange Zeiträume geplant werde, gehe er von einem nachhaltigen Engagement in Schwaikheim aus.

Bürgermeister Gerhard Häuser sagt bei der Vertragsunterzeichnung, dass aus seiner Sicht das Modell der Betriebsführung immer mehr Schule machen werde. Nicht zuletzt, weil heutzutage vom Gesetzgeber immer mehr Ingenieursleistungen gefordert werden, dazu zählt die ganze Dokumentation des Netzes, die eine kleinere Kommune gar nicht leisten könne. Dass die Zusammenarbeit nun mit den Stadtwerken Waiblingen fortgesetzt werden kann, freut den Rathauschef dabei besonders. Schließlich besteht diese Kooperation bereits seit dem 1. April 2004. Damals übernahmen die Stadtwerke Waiblingen die ständige Rufbereitschaft. Außerdem ist man sich über Vertretungsregelungen einig geworden, sollte der örtliche Wassermeister im Urlaub weilen oder erkrankt sein. Als dieser 2017 dann in den Ruhestand versetzt wurde, hat die Kooperation eine weitere Vertiefung erfahren. So umfangreich, wie es nun der Betriebsführungsvertrag regelt, war sie allerdings noch nie.

Dabei war die weitere Zusammenarbeit keineswegs sicher. Dem voraus ging nämlich ein Ausschreibungsverfahren im Gemeinderat, an dem zunächst vier Bewerber teilgenommen hatten, am Ende aber nur die Stadtwerke Waiblingen gewertet werden konnten. Laut der Wibera Wirtschaftsberatungs AG aus Düsseldorf, die das Verfahren begleitet hat, ist das aber kein Nachteil. Die Fachleute haben das Angebot der Stadtwerke als fair und gut bezeichnet.

Insofern verwundert es nicht, dass Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Schöller sich sogar dankbar über das Verfahren zeigt. "Wenn ein Dritter sagt, dass das Preis-/Leistungsverhältnis der Stadtwerke passt, dann verstehen wir das als Auszeichnung", so Schöller. Auch die räumliche Nähe von Waiblingen zu Schwaikheim versteht er als Vorteil, den so "hat man einen Bezug zueinander". Der jährliche Wasserbedarf in Schwaikheim liegt bei rund 400.000 Kubikmetern. „Da die technischen und personellen Voraussetzungen bei den Stadtwerken Waiblingen für eine Kapazität von drei Millionen Kubikmetern Wasser ausgelegt sind, ist für Schwaikheim eine qualitativ hochwertige Wasserversorgung gewährleistet“, erläutert Schöller.

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